Pokalspiel SG Motor Trachenberge : SV Helios 24 Dresden (2:5)
0. Spieltag (Sonntag, 23.1.2011)

Anstoß: 13:00 Uhr

Spielort: Meschwitzstr.

Torschützen:
Türk, Sebastian
Muschiol, Oliver

Gelbe Karten:
Vogt, Paul
Trzoska, Alberto

Kommentar:
bitteres Pokalaus im Elfmeterschießen

Spielbericht:
Kurzfristig wurde auf das anhaltend schlechte Wetter reagiert und der Spielort von der heimischen Aachener auf die Meschwitzstraße verlegt, um einen fast sicheren Spielausfall zu umgehen. Dort waren die Bedingungen zwar besser, jedoch war die Kunstrasenanlage ebenfalls noch nicht komplett eisfrei, sodass besonders auf den Außenbahnen Vorsicht geboten war.

Motor begann engagiert, während sich die stark ersatzgeschwächten Gäste von Beginn an weit in die eigene Hälfte zurückzogen. Vorne sollte es der pfeilschnelle Voigt richten, der heute das eine oder andere Mal im Blickpunkt stehen sollte. Die defensive Ausrichtung des
Stadtliga-Spitzenreiters verwunderte niemanden, schließlich fehlten dem Helios-Übungsleiter Sebastian Böhme mit den drei Berger-Brüdern und Euchler gleich vier wichtige Akteure. Auch Spielmacher Kmoch nahm angeschlagen nur auf der Ersatzbank Platz. So waren die Trachenberger gezwungen, das Spiel zu machen und nicht das erste Mal in dieser Spielzeit offenbarte die Schmidt-Elf dabei große Schwächen. Motor war nicht in der Lage, Chancen zu kreieren und selbst unzählige Standardsituationen blieben weitestgehend ungenutzt. Bei der besten Möglichkeit im ersten Durchgang, und das mag bezeichnend sein, halfen die Gäste kräftig mit. Nach einem Eckball, der tatsächlich mal gefährlich hereingeschlagen werden konnte, pariert Helios-Schlussmann Diersche Wenzels Querschläger mit mächtig viel Glück. Ansonsten wurden die wenigen Zuschauer kaum mit Torchancen verwöhnt. Vogels Freistoß strich auf der einen Seite knapp über das Gehäuse, genau wie Fischers Versuch auf der anderen, aber Helios machte das beste aus seiner Situation und ging nach einer guten halben Stunde in Führung, nachdem Motor-Libero Vogel die Kugel an der Mittellinie vertändelt hatte. Voigt war auf und davon und ließ sich nicht zweimal bitten. 0:1. Der Rest war Langeweile bei bitterkalten Minusgraden.

Der Pausentee hatte immerhin eine kleine Wirkung bei den Trachenbergern erzielt. Keine fünf Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, da zeigte Schiedsrichter Matthias Dittes auf den Elfmeterpunkt für die Motoren. Paul Vogt hatte mit beherztem Dribbling das Foulspiel erzwungen. Die Entscheidung war allerdings umstritten, denn ein Freistoß an der Strafraumgrenze wäre wohl richtig gewesen. Lars-Erik Rödel trat an und scheiterte mit seinem schwachen Versuch an Brian Diersche. Es wäre der Ausgleich zur rechten Zeit gewesen. Stattdessen taten die Gäste auch weiterhin nur das Nötigste, was allerdings ausreichend war, um kaum in Gefahr zu geraten. Immerhin brachten die eingewechselten Hofmeister und Nobis in der Schlussphase nochmal frischen Schwung ins Trachenberger Offensivspiel, welches diesen allerdings auch bitter nötig hatte. Richtig gefährlich blieben trotzdem eher die Gastgeber, die es weiterhin mit schnellen Konterangriffen versuchten. Einen Alleingang von Voigt stoppte Smentek mit starker Reaktion, einen zweiten verhinderte Trzoska mit hartem Foulspiel. Der Trachenberger war fast letzter Mann und war daher mit der Gelben Karte durchaus gut bedient. Als die Partie vermeintlich schon verloren schien, schlugen die Motoren dann aber doch noch zu. Bezeichnend, dass erste eine Idee von Routinier Jan Vogel herhalten musste. Auf dem Spielmacherposten herrscht in Trachenberge leider gähnende Leere. Vogel bekam fünf Minuten vor dem Abpfiff auf der linken Seite doch mal ausreichend Platz gewährt und brillierte mit herrlicher flacher Hereingabe zwischen Abwehr und Torhüter, die der ansonsten komplett blasse Sebastian Türk am zweiten Pfosten per Grätsche über die Linie beförderte. Nun waren die Motoren erwacht und der Stadtliga-Spitzenreiter wankte beträchtlich. Bedanken durfte sich Helios bei Schlussmann Brian Diersche, der in der Schlussminute einen Freistoß aus dem Halbfeld von Paul Vogt, welcher von Freund und Feind verpasst wurde, noch mit klasse Parade aus dem langen Eck kratzte. Mit dem Abpfiff allerdings hätten die Gäste fast noch gejubelt. Fischer war in zentraler Position allerdings zu überrascht, als dass er den Kopfball ausreichend platzieren konnte.

Es ging also in die Verlängerung. Leider war die aufflammende Euphorie der Trachenberger vom Wiederanpfiff jäh gestoppt worden. Vielmehr erarbeiteten sich plötzlich die Gäste gute Möglichkeiten, um erneut in Führung zu gehen. Voigt und Kmoch vergaben dabei Riesenchancen zum 1:2. Jeweils verfehlte die Kugel nur knapp das Gehäuse von Paul Smentek. Völlig überraschend hieß es nach 108 Spielminuten dann auf einmal 2:1 für Motor. Nobis hatte den Ball im Strafraum gut behauptet und zu Muschiol weitergeleitet, der sich seinen Gegenspielers entledigt und die Motoren per Beinschuss erstmals in Führung schoss. Die vielumjubelte Führung sollte allerdings nicht ganz bis zum Schlusspfiff reichen. Einen eher harmlosen Ball nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld ließ Smentek genau vor die Füße von Wenzel prallen, der problemlos aus Nahdistanz das 2:2 besorgte. Schlusspfiff.

Es musste also erstmals seit über zehn Jahren für die Trachenberger Motoren in einem Pokalspiel der Sieger im Elfmeterschießen ermittelt werden. Leider war es früh vorbei mit der Spannung. Während Vogt nur den Pfosten und Türk gar nicht erst das Tor traf, verwandelten Brandau und Schallert ihre Versuche. Die frühest mögliche Entscheidung gab es dann, als Nobis mit dem dritten Trachenberger Strafstoß an Helios-Schlussmann Diersche scheitert und Fischer den vielumjubelten entscheidenden Strafstoß versenkte.

Schade für Motor, die in einem spannenden Pokalfight als Verlierer vom Platz gehen und den heiß begehrten Halbfinalplatz knapp verpassen.

Tore:
0:1 Voigt (32.)
1:1 Türk (84.)
2:1 Muschiol (108.)
2:2 Wenzel (116.)

besondere Vorkommnisse:
Brian Diersche (SV Helios 24 Dresden) hält Foulelfmeter von Lars-Erik Rödel (51.)

Elfmeterschießen:
2:2 Vogt schießt an den Pfosten
2:3 Brandau (verwandelt)
2:3 Türk schießt neben das Tor
2:4 Schallert (verwandelt)
2:4 Diersche hält gegen Nobis
2:5 Fischer (verwandelt)

Wechsel:
61. min: Conrad Nobis für Sven Breitschädel
69. min: Nico Hofmeister für Jens Kranig

Ãœbersicht Sparkassenpokal Viertelfinale:
SV Sportfreunde 01 Nord SSV Turbine Dresden 4:3 n.V. 17.11.10
ESV Dresden FV Blau/Weiß Zschachwitz 3:1 27.11.10
SV Loschwitz SV Eintracht Dobritz 1950 abg. 23.01.11
SG Motor Trachenberge SV Helios 24 Dresden 2:5 n.E. 23.01.11


 

 

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