4. Spieltag (Sonntag, 13.9.2015) Anstoß: 11:00 Uhr Spielort: Aachener Straße Torschützen:  Türk, Sebastian Rödel, Lars-Erik Reithmeier, Tobias Türk, Sebastian
Gelbe Karten:  Reithmeier, Tobias
Gelb/Rote Karten:  Türk, Sebastian
Kommentar:Spektakel ohne Sieger Spielbericht:Nachdem aus
den ersten drei Spielen nichts Zählbares mitgenommen werden konnte, stand heute
das brisante Duell gegen den SV Helios auf dem Plan, aus dem auch endlich die
ersten Punkte mitgenommen werden sollten. Spannend und hart umkämpft war dieses
Duell in den letzten Jahren immer schon. In der Spielzeit 2013/2014 trennte man
sich jeweils Unentschieden (3:3 in Trachenberge, 2:2 an der Liebstädter
Straße), im vergangenen Jahr musste im Viertelfinale des Sparkassenpokals erst
das Elfmeterschießen zur Entscheidung herhalten (3:3 nach 120 Minuten), welches
der SV Helios trotz dreier verschossener Strafstöße nach jeweils sechs
Versuchen für sich entscheiden konnte. Auch heute war es bis zur allerletzten
Minute spannend.
Erstmals in der neuen Saison stellte sich die Personalsituation bei Motor doch recht dünn
dar. Mit Philipp Zerche, den Petersohn-Brüdern sowie Paul Ruppricht, Gheorghe
Rosfinschi und Marcel Schneller standen Motor-Coach Jan Vogel gleich ein halbes
Dutzend Spieler nicht zur Verfügung. Trotzdem ergab sich bei der
Startaufstellung kaum eine Überraschung. Einzig Pietzka musste sich auf der für
ihn ungewohnten Position des Linksverteidigers bewähren, war aber einer der
stärksten Akteure am heutigen Tag und initiierte auch die erste richtig gute
Chance für die Hausherren. Aus dem linken Halbfeld brachte er einen klasse Freistoß
auf den langen Pfosten, wo Helios-Schlussmann Schneider den Kopfball von
Breitschädel allerdings klasse parieren konnte. Sein Pendant auf der Gegenseite
war bei seiner ersten Aktion weniger glücklich – den Eckstoß von Beyreuther
konnte Sven Probst nämlich nur mit der flachen Hand ins Zentrum abwehren, wo
Felix Berger goldrichtig stand und aus gut acht Metern volley zur Gästeführung
vollenden konnte. Der Rückstand war unglücklich für die bemühte Motor-Elf, die
sich in der Folge in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel leichte Vorteile
erarbeiten konnte und durch Rödel eine weitere gute Möglichkeit besaß. Dieser
nimmt den langen Ball von Einsiedel klasse an, lässt Rinke ins Leere laufen,
schließt allerdings mit dem Außenrist etwas zu überhastet ab. Motor war jetzt
am Drücker und kam nach einer guten halben Stunde zum verdienten Ausgleich. Türk
zog über links vorbei am bereits verwarnten Rinke in den Strafraum und wird
schließlich von diesem im Strafraum klar gefoult. Die erste Bewährungsprobe für
Schiedsrichter Hillig, der sich die ohnehin schon schwere Aufgabe heute selbst
nicht unbedingt leichter machte. Die Elfmeterentscheidung war klar - dass der
Unparteiische allerdings nicht im Geringsten an eine zweite Verwarnung und den
entsprechenden Platzverweise für den Helios-Verteidiger dachte, war ein
durchaus spielentscheidender Fehler. Der Gefoulte trat selbst an und traf
locker ins linke unter Eck zum verdienten Ausgleich, welcher allerdings keine
fünf Minuten Bestand haben sollte. Als Türk im Mittelfeld rustikal gegen Lars
Grell zur Sache ging, gab es zurecht Freistoß und Verwarnung. Beides sollte
später noch von Bedeutung sein. Wieder legt sich Beyreuther das Leder knapp
hinter der Mittellinie zurecht, der eigentlich dankbare Ball für
Motor-Schlussmann Probst gleitet diesem allerdings durch die Hände und ins Tor
zur erneuten Gästeführung. Probst hätte sich spätestens jetzt am liebsten
irgendwo vergraben und die Gäste wussten zur Halbzeit gar nicht so recht,
weshalb sie eigentlich in Führung lagen.
Motor hatte bis dato gute erste 45 Minuten gespielt, ließ aber nach Wiederanpfiff
Körpersprache und Siegeswillen vermissen. Desweiteren stieg die Fehlerquote mit
dem Seitenwechsel erheblich an und das 1:3 fiel dann fast schon folgerichtig,
war aber gleichzeitig das dritte Gastgeschenk, welches die Hausherren zu
verteilen hatten. In einer unübersichtlichen Situation schwirrt die Kugel eine
halbe Ewigkeit im Trachenberger Strafraum herum, Breitschädel war dann der
erste, der das Spielgerät halbwegs klären konnte – jedoch genau in die Füße von
Kirsche, der sich vom Elfmeterpunkt aus nicht zweimal bitten ließ und zum 1:3
vollendete. Ein weiterer Nackenschlag, der seine Wirkung nicht verfehlen
sollte. Die Hausherren agierten kraft- und mutlos und hatten Glück, dass
Kirsche aus ähnlicher Position wie beim 1:3 das Trachenberger Gehäuse nur knapp
verfehlte. Das Spiel verflachte und die Körpersprache der Hausherren hatte sich
bis dahin nicht verändert, doch eine Einzelleistung brachte die Gastgeber
urplötzlich zurück ins Spiel. Ähnlich wie im ersten Durchgang findet Einsiedel
mit seinem langen Ball Rödel, der sich um Gegenspieler Kirsche drehte und mit platziertem
Flachschuss ins kurze Eck den Trachenberger Anschlusstreffer besorgte. Eine
turbulente Schlussphase war eingeläutet, in denen das 2:3 der Heimelf
Oberwasser und Selbstvertrauen bescherte. Motor war nun die klar bessere
Mannschaft, auch weil Coach Vogel mit Reithmeier und Vogt noch mal für
reichlich frischen Wind sorgte. Reithmeier selbst war es dann, der eine
Viertelstunde vor Schluss den 3:3-Ausgleich besorgte. Bellmann hatte von rechts
geflankt und Reithmeier den scharfen Ball so gekonnt verlängert, dass dieser
den Weg über Schlussmann Schneider ins lange Eck fand. Die Motoren waren jetzt
voll am Drücker, während die Gäste vergeblich versuchten, wieder Struktur und
Ruhe ins eigene Spiel zu bekommen, was allerdings nicht gelingen sollte. Motor
lief den Kontrahenten nun auch sehr früh an und provozierte so den zweiten
Elfmeter des Spiels. Nach einem Rückpass hatte Schneider im Helios-Tor zu lange
mit dem Ball am Fuß gezögert, sodass der heraneilende Türk das Leder
wegspitzelte und vom Schlussmann schließlich zu Fall gebracht wird. Erneut
zeigt Schiedsrichter Hillig auf den Elfmeterpunkt und erneut behält Türk die
Nerven und vollendet cool zur vielumjubelten 4:3-Führung, doch das Spiel war
noch lange nicht vorüber. Motor nutzte jetzt die sich bietenden Räume gegen die
inzwischen aus dem letzten Loch pfeifenden Helios-Spieler. Erst dribbelt sich
Reithmeier durch den Strafraum der Gäste, verpasst aber den richtigen Moment
zum Abschluss. Der gleiche Akteur bedient wenig später mit langem Diagonalball
Türk, der im Zentrum völlig freistehend jedoch zurückgepfiffen wurde, weil
Rödel, der nicht an den Ball herankam, im Abseits gestanden hatte. Zumindest
sehr knifflig, ob in diesem Fall aktives Abseits vorlag oder nicht. Die
Geschehnisse überschlugen sich förmlich in der Schlussphase. Probst, der sich
im zweiten Durchgang glücklicherweise wieder vollends von seinen Fehlern
rehabilitiert hatte, musste mit toller Parade gegen Thomallas Kopfball retten, bevor
sich beide Teams dann außerdem noch dezimierten. Türk lieferte sich mit Niels
Grell ein heftiges Wortgefecht, bei dem sich der Helios-Kapitän zu einem
hässlichen Kopfstoß hinreißen ließ. Schiedsrichter Hillig behielt hier den
vollen Ãœberblick und schickte beide Akteure richtigerweise vorzeitig zum
Duschen (Türk per Ampelkarte, Grell mit der Roten Karte). Das Finale einer
denkwürdigen Partie hatte dann leider wieder der Unparteiische zu verantworten,
denn als Berger an der Grundlinie wie ein Kartoffelsack zu Boden ging, zeigte
er zum dritten Mal auf den Elfmeterpunkt, diesmal allerdings völlig zu Unrecht.
Probst war mit den Fingerspitzen am harten Schuss von Beyreuther dran, konnte den
4:4-Ausgleich jedoch auch nicht mehr verhindern.
Eine denkwürdige Partie findet also schließlich wieder keinen Sieger, was jedoch
insgesamt den Kräfteverhältnissen gerecht wird. Motor hatte einige richtig gute
Phasen drin, konnte sich für die furiose Aufholjagd letztlich aber nicht
vollends belohnen. Helios wirkte lange Zeit cleverer, war dem Trachenberger
Druck in der Schlussphase aber auch nicht so richtig gewachsen. So verbucht die
Vogel-Elf immerhin den ersten Zähler in der Stadtoberliga und hat am kommenden
Wochenende gegen Loschwitz die Chance, die Abstiegsplätze vorerst wieder zu
verlassen.
Tore:
0:1 F. Berger (11.)
1:1 Türk (31., Foulelfmeter)
1:2 Beyreuther (35., dir. Freistoß)
1:3 Kirsche (50.)
2:3 Rödel (67.)
3:3 Reithmeier (73.)
4:3 Türk (78., Foulelfmeter)
4:4 Beyreuther (86., Foulelfmeter)
Wechsel:
54.min: Tobias Reithmeier für Markus Höhne
70.min: Paul Vogt für Stefan Koch
Ãœbersicht 4. Spieltag (05./06.09.2015):
TSV Cossebaude |
FV Dresden 06 Laubegast 2. |
3:0 |
Sa |
VfB Hellerau-Klotzsche |
TSV Rotation Dresden 1990 |
2:3 |
Sa |
SV Loschwitz |
SG Weixdorf |
1:1 |
So |
SpVgg Dresden-Löbtau 1893 |
Radeberger SV |
1:1 |
So |
SG Motor Trachenberge |
SV Helios 24 Dresden |
4:4 |
So |
SSV Turbine Dresden |
FV Dresden Süd-West |
3:2 |
So |
SG Dölzschen 1928 |
SC Borea Dresden |
3:1 |
17.9. |
Tabelle Sparkassenoberliga:
Pl. |
Verein |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Punkte |
1. |
TSV Cossebaude (A) |
4 |
4 |
0 |
0 |
9 |
1 |
+8 |
12 |
2. |
TSV Rotation Dresden 1990 |
3 |
3 |
0 |
0 |
9 |
4 |
+5 |
9 |
3. |
SG Dölzschen 1928 (N) |
4 |
3 |
0 |
1 |
9 |
6 |
+3 |
9 |
4. |
Radeberger SV |
4 |
2 |
2 |
0 |
5 |
3 |
+2 |
8 |
5. |
SG Weixdorf (A) |
4 |
2 |
1 |
1 |
11 |
5 |
+6 |
7 |
6. |
SpVgg Dresden-Löbtau 1893 |
3 |
2 |
1 |
0 |
8 |
3 |
+5 |
7 |
7. |
SSV Turbine Dresden |
4 |
2 |
0 |
2 |
7 |
12 |
-5 |
6 |
8. |
SV Helios 24 Dresden |
4 |
1 |
1 |
2 |
10 |
11 |
-1 |
4 |
9. |
VfB Hellerau-Klotzsche |
4 |
1 |
1 |
2 |
5 |
6 |
-1 |
4 |
10. |
FV Dresden 06 Laubegast 2. |
4 |
1 |
1 |
2 |
5 |
9 |
-4 |
4 |
11. |
SC Borea Dresden (A) |
4 |
1 |
0 |
3 |
4 |
7 |
-3 |
3 |
12. |
SV Loschwitz |
4 |
0 |
2 |
2 |
3 |
7 |
-4 |
2 |
13. |
SG Motor Trachenberge (N) |
4 |
0 |
1 |
3 |
6 |
13 |
-7 |
1 |
14. |
FV Dresden Süd-West |
4 |
0 |
0 |
4 |
3 |
7 |
-4 |
0 |
|